by Harald | 10. November 2011 | Rund ums Weingut

Wie ich hier schon des öfteren berichtet hatte, wird die Reiler Kirche einmal jährlich von mir und einem Naturschutzbeauftragten entmistet. Dieses Jahr waren die Fledermäuse, die im Kirchendach eine sehr große Kolonie haben, sehr fleißig. Eimer für Eimer Fledermausguano rieselte durch das dicke Rohr auf unseren Anhänger: Wertvoller Humusdünger für die Vitalität der Rieslingreben im nächsten Jahr.
Im Gegensatz zu früheren Jahren waren wir mit der Reinigung des Dachbodens etwas früher und einige Fledermäuse, die noch nicht in ihre Winterquartiere geflogenen waren, machten sich durch Laute bemerkbar.
by Harald | 12. April 2024 | Klimawandel, Rund ums Weingut, Weinberg
So früh wie noch nie zeigen sich die ersten Blättchen an den Rieslingreben. Kein Wunder, nach den vergangenen Monaten mit ihren Temperaturrekorden. Eigentlich ist der April für uns Winzer ein eher ruhiger Monat. Die Vegetation beginnt erst und man kann sich um Haus und Hof kümmern.
Nicht so in diesem Jahr. Noch wenige Tage und wir können mit dem Ausbrechen unerwünschter Rebtriebe beginnen. Zudem müssen die durch die Feuchtigkeit stark gewachsenen Weinbergsbegrünungen gemäht werden. Dazu liegt unser Naturdünger, der Fledermausguano noch im Weingut und will auch noch im Weinberg ausgebracht werden.
Abhängig von den Temperatursummen mussten diese Woche die Dispenser für die Verwirrmethode aufgehängt werden. In diesen Kunststoffampullen sind Sexualduftstoffe (Pheromone), die langsam ausdünsten und die Männchen des Traubenwicklers, einer Mottenart, dermaßen verwirren, dass sie die Weibchen nicht finden. So ist Schluss mit Sex lustig und es gibt keine Nachkommenschaft.
Die Raupen des Traubenwicklers können immense Schäden durch die sogenannte Sauerfäule (Grauschimmelfäule) hervorrufen und durch diese elegante ökologische Methode wird die Vermehrung behindert und es gibt keine Schäden für uns Winzer.
Dann gibt es noch das berühmte „Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt“ und andere nicht geplante Widrigkeiten des Winzerlebens.
Es ist etwas hektisch…
by Harald | 1. Dezember 2022 | Allgemein, Rund ums Weingut
Alle Jahre wieder: Das Ausmisten der Reiler Kirche! Die Fledermauskolonie in der Reiler Pfarrkirche, ich berichtete hier und hier, ist ihr Winterquartier übergesiedelt. Der Weg war frei, um den Dachstuhl vom Fledermausguano zu befreien. Die Menge an Guano war gering. Durch verschiedene Umwelteinflüsse, wie z.B. der heiße Sommer, war die Fledermauskolonie klein geblieben. Für den Biowinzer fiel nicht viel vom wertvollen Humusdünger an. Dafür war der Transport der Säcke durch das dunkle Kirchendach weniger aufwändig. Durch den engen Durchschlupf im Dachboden in den kleinen Dachboden, dann in den Glockenturm. Der Transport eine Etage tiefer problemlos. Die mit Dünger gefüllten Säcke erledigten das im freien Flug.
Die letzten Meter anstrengend. Nochmals eine Etage tiefer durch eine nur mannbreite Wendeltreppe, incl. einer Türe, die zur falschen Seite aufging. Dann in die Sakristei und endlich der Anhänger zum Abtransport.
Etwas anstrengend, aber seit Jahren bewährt, nachdem sich die erste Fledermaustransporteinrichtung als nicht praktikabel erwiesen hatte und der Einsatz der darauffolgenden Transporteinrichtung in einem riesigen Desaster geendet hatte.
by Harald | 28. Dezember 2018 | Ökologie, Rund ums Weingut

Wie seit Jahren schon wurde der Dachboden der Reiler Kirche entmistet. Die große Fledermauskolonie in der Reiler Pfarrkirche war in ihr Winterquartier übergesiedelt und der Weg frei um den Dachstuhl vom Fledermausguano zu befreien. Die neue Bodenkonstruktion, die letztes Jahr eingebaut wurde, erleichterte das Zusammenkehren des für uns wertvollen Düngers.
Leider war die Ausbeute sehr gering. In Spitzenzeiten, als noch fast 5000 Fledermäuse im Dachstuhl lebten – es soll die größte Kolonie des Großen Mausohrs in Deutschland sein – gab es reichlich Dünger für den Biowinzer. Anhand der diesjährig zusammengekehrten Mistmenge gehe ich von einer weniger als halb so großen Sommerkolonie an Fledermäusen aus.
Insektensterben? Veränderte Lebens-, Umwelt- oder/und Standortbedingungen? Oder eine ganz natürliche Schwankung in der Population? Schwierig zu sagen. Ich werde die Spezialisten vom Naturschutzbund (Nabu) Südeifel nach den Ursachen fragen und hoffen, das die Fledermauspopulation sich in den nächsten Jahren wieder erhöht.
by Harald | 17. April 2018 | Weinberg

Gestern Morgen saß ich noch mit dem kleinen grünen Schippchen in der Transportwanne des Kettenschleppers, um den Fledermausguano als Dünger im Weinberg zu verteilen. Mittags war der Schleuderstreuer an der Raupe angebaut und der Azubi brachte alleine das pelletierte Federmehl aus. Meine Hilfe beschränkte sich auf das Nachfüllen des Streuers und der Vermittlung von Lerninhalten.
„Wo kein Mistus, da hilft auch kein Christus“, eine alte Bauernweisheit. Der „Mist“ bringt die Nährstoffe in den Boden zurück, die der Winzer ihm mit dem Wein entzieht. Es ist zwar nicht viel was die Rebe benötigt, aber Ersatz ist wichtig, damit die Weinreben nachhaltig vital und gesund bleiben.
Nächste Woche wird der Dünger in einigen Weinbergen mit dem Grubber eingearbeitet und die Grundlage für einen guten Vegetationsstart ist von meiner Seite aus gegeben. Jetzt muss in den nächsten Monaten nur noch das Wetter mitspielen.
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