2016-10-20-trauben

Sechsmal Riesling, 2016er:

Traube 1:

Befall mit falschem Mehltau (Peronospora) nach der Rebblüte. Ernten wir natürlich nicht.

Traube 2:

Durch Hitze und hohe UV Strahlung Ende August geschädigte Beeren (Sonnenbrand), die vertrocknet oder eingeschrumpelt sind. Wird ebenso wie Traube 1 auf den Boden geworfen. Sind bei uns Gott sei Dank sehr wenige.

Traube 3:

Genau zum falschen Zeitpunkt verblüht. Sehr wenig Fruchtansatz durch Regen bzw. kühles Blütewetter.

Traube 4:

Lockerbeerige und reife Rieslingtraube, bei der nicht alle Blüten bestäubt wurden. Sieht man an der Gelbfärbung. Der Idealzustand! Gibt es in zwei Varianten.

  • Variante 1 mit viel Aroma, aber weniger Zuckereinlagerung, da die Weinberge bzw. einzelne Rebstöcke unter Wasserstress gestanden haben. Ich berichtete hier.
  • Variante 2 mit mehr Aroma und im Gegensatz zu Variante 1 mit höherer Zuckereinlagerung (Oechsle) von Weinbergen, bzw. Reben, die besser mit Wasser versorgt waren (wasserhaltigere Böden, tiefere Wurzeln)

Von der Optik fast nicht zu unterscheiden.

Traube 5:

Sehr gut verblühte Rieslingtraube, die extrem kompakt ist und leicht zur Fäulniss neigt. In diesem Jahr trotzdem komplett gesund. Optisch zeigt die grüne Beerenfarbe Unreife, aber beim probieren ist das Aroma viel besser wie die Farbe signalisiert. Aber nicht immer…

Traube 6:

Die gleiche Aussage wie bei Traube 5, nur die der Sonne zugewandten Seite. Die Rückseite ist ebenfalls grün, Unreife signalisierend. Die Sonnenseite ist gelblich, also Reife signalisierend. Geschmacklich sind beide Seiten gleich.

Die beiden letzten Traubenvarianten wurden in einem selektivem Erntevorgang in etlichen Weinbergen separat geerntet.

Extrem unterschiedlich präsentieren sich die Rieslingtrauben in diesem Jahr. Unterschiedlich „reife“ Trauben an einem Rebstock, ja sogar innerhalb einer Traube. Der Klimawandel lässt grüßen.