Gestern noch über Freud und Leid geschrieben, heute die Fortsetzung. Nicht über die Freude, nein, über das Leid. So richtig desaströs! Ein richtiges Debakel. So etwas ähnliches gab es schon im letzten Jahr. Scheint sich zu wiederholen.

Aber nun vom Anfang an. Heute morgen, beim inspizieren der großen Holzfässer, konnte ich in eine der Faßdauben locker einen Schraubenzieher stoßen. Der Alptraum jedes Holzfassausbauenden Winzers wurde wahr: Holzschwamm!! (Link führt zu einem ähnlichen holzzerstörenden Pilz) Mit einer Holzküferei telefoniert, ob es reparabel ist. Im Prinzip ja. Aber! Holzfass abbauen, in die Werkstatt bringen (über 100 km), zusammenbauen und Reparatur, abbauen und in den Keller und wieder zusammenbauen. Und im übrigen und sowieso und überhaupt haben wir vor Mitte 2014 keine Zeit, die Auftragsbücher sind voll. Kurz noch eine Schnellkalkulation geben gelassen und festgestellt, das es sich wirtschaftlich nicht lohnt.

Also mit dem Abbau des Fasses begonnen. Gar nicht so einfach! Eichenholz, 5-6 cm Fassholzdicke, nicht wie bei Ikea furniert und leicht, sondern massiv und richtig schwer! So abbauen, das das daneben liegende Faß nicht beschädigt wird. Mit der Faßwinde schräg stellen, Faßreifen lockern, Faßdauben vom Faßboden lösen, mit dem richtig dicken Hammer vorderen Faßboden lockern und entfernen. Dann ging es nicht mehr weiter. Sind richtig stabil gebaut. Die hinteren Faßreifen, die nur gelockert waren, hielten mit aller Macht das Holz zusammen.

Nach einigem Grübeln – ich hoffe, dass die Berufsgenossenschaft hier nicht mitliest – den Winkelschleifer genommen und ganz vorsichtig, zum wegspringen bereit, halb versteckt hinter dem Nachbarfass, die Fassreifen durchtrennt. Schlagartig hatte sich mein Problem gelöst.

Das war einmal ein 3000 l Holzfass. Zum trocknen auf der Palette. Zu schade, um es im Ofen zu verheizen. Im Gegensatz zum gestrigen Moselfuderfass doppelt so dickes Eichenholz!  Ideales Möbelbauholz!  Lange abgelagert und Jahrzehnte mit Riesling gebeizt! Ich werde meinen Schreiner fragen. Oder hat sonst jemand Interesse?

Das ist eine der beiden beschädigten Dauben. Der Holzschwamm  hat 80% der Daubendicke zerstört. Als Ersatz habe ich mir kurzfristig únd mit viel Glück noch den letzten verfügbaren Edelstahltank bei meinem Kellereiartikelhändler geordert. Zwar nur ein zweitausender, aber, wie ich schon schrieb, bei Holzfässern hat man lange Lieferzeiten, sind fast doppelt so teuer und für die erwartete kleinere Ernte wird der Platz im Weinkeller reichen.