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Die ersten Berichte über die Weinernte 2008 sind schon seit einigen Tagen hier und hier im Internet zu finden. Die ersten Schreckensmeldungen sind auch schon online. Die warmen Tage in der vorletzten Woche, verbunden mit regional ausgiebigen Niederschlägen, haben die Fäulnisbereitschaft der Trauben erhöht. Gottseidank hat das derzeit vorherrschende kühle Wetter die Situation entschärft wie der Winzerblog berichtet. Es gab schon Befürchtungen, das das gleiche Szenario wie 2006 eintritt, als die Trauben nach Regenfällen binnen weniger Tage buchstäblich wegfaulten.

Wir sind noch ganz entspannt und die Trauben erfreuen sich bester Gesundheit. Der Rivaner, zwei kleine Weinberge, wird frühestens Ende nächster Woche geerntet. Solange es dieTraubengesundheit zuläßt, sollen die Reben noch jeden Sonnenstrahl einfangen und in die Trauben einbauen. Beim Riesling könnte es frühesten in der zweiten Oktoberwoche losgehen. Bis dahin ist es noch eine lange Zeit  und es kann witterungsbedingt noch einiges passieren, bzw. hoffentlich nicht…

Auf jeden Fall wird es kein schlechter Jahrgang, eher ein guter bis ????. Die Reifemessungen der Agrarberatung liegen zur Zeit in etwa vergleichbar mit 2005. Schlechte Jahrgänge sind seit 20 Jahren abgeschafft. Seit 1988  bemerkt man die Klimaänderung im Weinbau immer stärker. Wenn ich jedoch die Klimakatastrophe rückgängig machen könnte, würde ich liebend gerne einen schlechten Jahrgang akzeptieren, wie z.B. der 1980er, der wegen seiner Säure ideal für vinaigrette war.

Ganz verwegen ist der Versandhändler Manufactum, der in seinem neuen Warenkatalog, Nr. 21, Seite 231, schon 2008er Riesling Traubensaft (Lieferung erntebedingt ab Mitte Oktober) mit 89 Mostgewicht anbietet . Da könnte man glatt an hellseherische Fähigkeiten denken oder weiss der Lieferant, mein Kollege Hartmut Heintz vom Weingut Zwölberich in Langenlonsheim an der Nahe, mehr wie andere Winzer?