Die graue Jahreszeit beginnt. Doch der
Winzer freut sich. Neben den jetzt schon beginnenden Winterarbeiten,
zum Beispiel der Rebschnitt, wird der neue Jahrgang in Keller beobachtet,
probiert und gepflegt. Und da er gut ist, macht es Spaß, ab und
zu am Fass zu probieren.

Der junge Wein hat die Gärung hinter
sich. Die Weine sind noch hefetrüb, lassen sich aber schon sehr
gut probieren. Die „Mutter“ des Weines, die Hefe, gibt noch
einige Geschmacksstoffe an den Wein ab. Der Wein wird von der Hefe getrennt,
wenn sich die Hefe am Fassboden abgesetzt hat.

Eines unserer älteren Fässer:

Wie Sie aus dem eingebrannten Eichstempel ersehen können, wurde
dieses Fass 1951 mit 1033 l Inhalt geeicht. Die meisten alten Fässer
an der Mosel stammen aus den Nachkriegsjahren. Durch die zwangsweise
Bewirtschaftung von Wein nach dem 2. Weltkrieg, wurde Wein und Fass
an den Sieger ausgeliefert. Wenn man daher ein älteres Fass noch
findet, dann hatte das wohl in einem der Obrigkeit verschwiegenen Keller
gelagert….

Auch der Eigentümer des Fasses ist
eingebrannt: Wilhelm Steffens, sen. Das Weinfass wird in der dritten
Generation immer noch genutzt: Dauerhaftigkeit, überraschend in
unserer Wegwerfgesellschaft.

Aus den Jahr 2005 liegt nun eine der besten
Riesling-Spätlesen in diesem Fass und reift vor sich hin: Das Fuder
Nr. 0520.

Das Mosel-Fuder, eine traditionelle Bezeichnung
für das typische Moselfass: Rund, damit man es auch in gefülltem
Zustand noch rollen konnte und mit 1000l Inhalt.